Aus Dorf und Stadt

Drei Erzählungen für die Jugend von Isabella Braun. Mit zwei Farbendruckbildern. (Gesammelte Erzählungen von Isabella Braun. Erster Band.)

 

J. F. Schreiber, Eßlingen, o. J.

 

Das Mädchen für alles

Die Waisen Norbert und Katharina Späth, genannt Bertl und Katherl, leben bei ihren Großeltern im ländlichen Froschbachau. Bertl wird beim Singen im Kirchenchor von einem Musikprofessor aus der Stadt als Gesangstalent entdeckt und zieht zur weiteren Ausbildung dorthin. Auch das Katherl möchte daraufhin ihr Glück machen und erhält durch Vermittlung ihrer Patin, der Baronin von Waldenburg, eine Stelle als "Mädchen für alles" im Haushalt ihrer Nichte, der Gräfin von Oehrenberg in der Hauptstadt. Zunächst hat das Landmächen größte Probleme, sich in der umgewohnten Umgebung zurecht zu finden, teils auch auf Grund von Intrigen der DIenerschaft. Als sie es schließlich durch moralische Festigkeit, Zuverlässigkeit und ihr liebenswertes Wesen schafft, sich im Hause zu etablieren, und ihr die Arbeit sogar Freude macht, wird sie unerwartet eines schweren Diebstahls beschuldigt.

 

Die Weihnacht des Einsamen
Der Univesitätsprofessor Ehrenstein hat vor vielen Jahren seinen eigenen Sohn verstoßen, da er mit dessen Berufswahl nicht einverstanden war. An einem Adventsabend bringt dem verbitterten Mann die kleine Tochter der Haushälterin spontan eine brenndende Kerze an den Schreibtisch - dieser Moment wird zum Anstoß für ihn, den Konktat zu seinem verlorenen Sohn wieder aufzunehmen.

 

Wie Leonhard standhaft blieb

Der reiche und hochgeachtete Holzbauer nimmt sich des Halbwaisens Leonhard an und will ihn zu seinem Nachfolger aufbauen. Bei einem Auftrag zum Verkauf von Holz erkennt Leonhard, dass sein vermeintlich integres Vorbild ein Betrüger ist: Eine der Holzfuhren, die er an einen Armen verkauft, ist unter der Oberfläche mit wertlosem Reisig bestückt. Eine Welt bricht für Leonhard zusammen. Auf den Betrug angesprochen, stellt ihm der Holzbauer zur Wahl, beim betrügerischen Geschäftemachen mitzuwirken oder für immer seinen Hof zu verlassen.