Aus meiner Jugendzeit I.

Erzählungen für die Jugend von Isabella Braun. Mit 2 colorirten Lithographien. (Gesammelte Erzählungen von Isabella Braun. Zehnter Band.)

 

J. F. Schreiber, Eßlingen, o. J.

 

Das Vaterhaus

Isabelle Braun erzählt von ihrem Vaterhaus, dem halbverfallenen Schloss zu Jettingen.

 

Nanny, die Kindsmagd
Auf Empfehlung der Baronin von Welser stellt die Familie Braun die 16-jährige Waisin Nanny als Kindermädchen für Isabella und Anton ein. Nanny wird von den Kindern innig geliebt. Doch Isabellas Vater Bernhard plant vor Sorge, seine Kinder könnten Nanny mehr lieben als die eigene Mutter, die Entlassung des Kindermädchens.

 

Kätherle

Als die Totenglocke für den Vater des kleinen Kätherle läutet, beschließt die Familie Braun, das arme Waisenkind zu verköstigen. Als sie unfreiwillig von Isabella und Anton zum Äpfelstehlen mitgenommen und dabei als einzige erwischt wird, verrät sie die beiden nicht, obwohl sie mit dem Ausschluss aus der Familie rechnen muss.

 

Die Leberspätzlein

Isabelle Braun erzählt, wie sie ihre Jugendfreunde Ernst und Louis Prestele kennen gelernt hat. Zur selben Zeit lässt sich Vater Braun jeden Samstag sein Leibgericht vorsetzen, Leberspätzle, die Isabella auf Grund ihrer Abneigung gegen Leber jede Woche aufs Neue zu essen verweigert. Bernhard Braun wird über die Sturheit seiner Tochter immer zorniger.

 

Sterbe-wahr!

Anton drängt seine Schwester Isabella, echtes Pulver für seine Spielzeugkanone zu kaufen. Als die Krämerin den Kindern kein Pulver verkaufen will, überreden die Geschwister den gutmütigen Juden Lasche, an ihrer Stelle das Pulver zu kaufen - angeblich für den Vater, wie sie mit dem Meineid "Sterbe-wahr!" beschwören. Der besorgte Lasche geht schließlich heimlich den Kindern nach - da kommt es zur Explosion des Pulvers.

 

Der böse Golo

Der Schauspieler Weigand, Mitglied einer umherziehenden Schauspieltruppe, verfällt dem Hass der gesamten Jettinger Jugend auf Grund seiner überzeugenden Rolle als Bösewicht in einem Theaterstück. Die Kinder können seine Theaterrolle nicht von der Wirklichkeit abgrenzen und halten es auch noch für moralisch lobenswert, den "bösen Golo" täglich drangsalieren.

 

Das Schusserspiel

Als Anton sich vom hochmütigen Michel zu einem Duell beim Schusserspiel provozieren lässt, verliert er nicht nur alle eigenen Schusser, sondern auch die geborgten aller seiner Freunde. Da seine Ersparnisse nicht ausreichen, stiehlt er einen Teil einer Geldsendung seiner Mutter an eine bedürftige Frau; da der vermögende und großzügige Onkel Anton von Merklin für den nächsten Tag seinen Besuch angekündigt hat, glaubt er den fehlenden Betrag rasch durch dessen übliches Geldgeschenk ersetzen zu können. Doch der Onkel verschiebt seinen Besuch um vierzehn Tage . . .

 

Beim Tyroler-Weine

Isabella Braun erzählt von den Fastnachtsbräuchen ihrer schwäbischen Heimat und von Streit und Versöhnung zweier Dorfbewohner.